Aufgalopp beim Lille-Cup

Das neue Jahr war noch ganz jungfräulich, da stand am 5. Januar schon der Lille Cup 2025 in Schenefeld auf dem Spielplan, ausgerichtet von HTS/BW96 Handball.

Im A-Pokal folgten sieben E-Jugend-Teams aus mehreren Bundesländern der Einladung des Gastgebers. Das Tableau gliederte sich in zwei Vierer-Gruppen. Die Match-Dauer in der lichtdurchfluteten Sporthalle Achter de Weiden betrug jeweils zwölf knisternde Minuten.

Bemerkenswert, dass Glücksburg 09 (dänische Grenzregion), TuS Griesheim (Hessen) und TuS Bothfeld (Niedersachsen) lange Anfahrtswege für das Lille-Cup-Erlebnis in Kauf nahmen. Die Glücksburger Handballer starteten um fünf Uhr früh in den Tag, um pünktlich zum ersten Match gegen Eimsbüttel auf der Matte zu stehen. »Muss man mögen«, meinte Jan, Papa von Pelle, zu dem zeitigen Morgen-Appell. Der Griesheimer Handball-Tross, nahe Darmstadt beheimatet, machte direkt Nägel mit Köpfen, reiste per Bus an und kampierte das komplette Wochenende in Schenefeld.

Ausgeschlafen und hellwach präsentierte sich augenscheinlich die mJE-1 des HT Norderstedt im ersten Gruppenspiel (9.15 Uhr). Die Griesheimer, deren D-Jugend-Ableger tags zuvor noch das Lille-Cup-Finale erreicht hatte, liefen nur hinterher. 16:4 hieß es nach der Schlusssirene. Für HTN 1 ein gelungener Auftakt ins Turnier. Für die Hessen ein Tiefschlag. Jacken flogen vor Frust in die Ecke, einige Kinder saßen weinend auf der Bank. Starke Szene: HTN-Spieler gingen zu den Unterlegenen und trösteten sie. Empathie, die berührt.

Im zweiten Gruppen-Match wartete der Eimsbütteler Turnverein auf das HTN, ungewollter Aufsteiger in die Hamburger Oberliga und damit Punktspiel-Gegner in der nahenden Rückrunde. Eimsbüttel agierte wuchtiger als Griesheim, so dass mehr Spielwitz und Einsatz gefordert waren. Mit 10:7 konnte auch diese Partie siegreich gestaltet werden. Einige Fehlwürfe verhinderten ein höheres Ergebnis.

Harter Fight gegen Glücksburg um den Gruppensieg
Ähnlich souverän spazierte Glücksburg 09 durch die Vorrunde. So kam es zu einem heißen Tanz um Platz eins in Gruppe B. Das Ostsee-Ensemble bestach durch mannschaftliche Geschlossenheit und Abwehrstärke. Eine Vorliebe für Kreisdeckung und zielsichere Schützen von Außen machten Norderstedt das Leben schwer. Lange stand es pari. Doch das HTN fand clevere Lösungen, zog Lücken und zeigte fluffige Ball-Stafetten. Dazu packte Krake Oskar Tischler im richtigen Moment eine Andy-Wolff-Parade aus, so dass der hart erarbeitete Vorsprung nicht mehr schmolz. 13:11 – Gruppensieg.

Durch die Niederlage gegen Norderstedt traf Glücksburg als Gruppenzweiter im ersten Halbfinale auf Host HTS/BW96. Ein ausgeglichenes Match wurde letztlich durch vier Siebenmeter entschieden, die HTS-Regisseur Holger Klaus Henning Eckhoff alle sicher verwandelte (Score 8:6).

Norderstedts Handball-Nachwuchs wollte selbstverständlich nachziehen und bekam es dabei im zweiten Halbfinale mit dem TuS Bothfeld zu tun. Der bisherige Turnierverlauf verlieh offenbar Schwung. Gegen die Hannoveraner brannte zu keinem Zeitpunkt etwas an. Mit 11:5 buchte HTN 1 souverän das Final-Ticket.

HTN-Jungs zeigen beste Teamleistung seit Monaten
Im Finale ließ das HT Norderstedt von Sekunde eins an keinen Zweifel aufkommen, wer hier als Sieger vom Feld gehen würde. Motiviert bis in die Haarspitzen, kauften Andrea Lamps Jungmannen den Platzherren jeglichen Schneid ab und zeigten vor voller Tribüne ihre beste Leistung seit Monaten. Jeder Norderstedter klebte an seinem Konterpart wie Kaugummi. Bezeichnend eine Szene, als Pepe Fraatz gleich drei Schenefelder Einwürfe in Serie blockte. Fraatz, die Mauer. Liam Brunsch stellte Holger Eckhoff kalt – der HTS-Antreiber fand zwölf Minuten lang überhaupt nicht statt und ins Spiel. Ballgewinne, schnelle Pässe nach vorne und dynamische Abschlüsse sorgten für einen verdienten 11:7-Triumph in der Sporthalle Achter de Weiden. Mit den bei der Siegerehrung überreichten Lille-Cup-Gewinner-Mützen auf den Häuptern ging es ausgelassen zum Mannschaftsfoto.

Für HTN 1 liefen beim Lille-Cup in Schenefeld auf (A-Pokal): Bjarne Bauer, Liam Brunsch, Niklas Ochel, Mateo Pillath, Kjell Kelting, Henning Luther, Pepe Fraatz, Anton Conring, Samuel Krysler, Jonas Köster, Oskar Tischler. Krank zu Hause: Mattis Unger

HTN 3 unterliegt denkbar knapp im Penalty-Werfen
Duplizität der Ereignisse im anschließenden B-Pokal: Das Finale erreichten HT Norderstedt 3 und HTS/BW96 Handball 2. Nach zwölf Minuten gab es keinen Sieger – Remis. Im Penalty-Werfen zogen die HTN-Jungs dann denkbar knapp den Kürzeren (Score 7:8).

Für HTN 3 spielten beim Lille-Cup (B-Pokal): Mathies Sass, Leon Haase, Ben Laubach, Oskar Wolter, Damian Sanmann, Frederick Schüttler, Niklas Köster, Tim Lehmann, Jonas Roggow.

Coaches (mJE-1 & mJE-3): Andrea Lamp, Bettina Noack, Corinna Lang.

Text & Fotos: Timo Reinke

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