Sternstunde in Støvring
Mit einem verheißungsvollen Mix aus mJE-1 und mJD-2 reiste das HT Norderstedt zum österlichen Puma Cup vom 10. bis 13. April nach Støvring. Die Trainer-Achse Janina Brunsch und Henning Baller, unterstützt von Co-Coach Luis Küster, rechnete sich bei dem internationalen Turnier durchaus Chancen aus, allerdings war die Stärke der dänischen Teams im Vorfeld schwer einzuschätzen.
Das HTN rollte mit vier vollen Bussen über die Grenze und stellte eine der größten Fraktionen im Teilnehmer-Feld – von der E- bis hoch zur A-Jugend. Übernachtet wurde in Unterrichtsräumen lokaler Schulen. Den Organisatoren gelang erneut eine Traum-Kombination aus Perfektionismus und dänischer Hygge: Das fing am Frühstücksbuffet an und endete beim grünen Cup-T-Shirt.
Was die Norderstedter Jungs der mJE-1 (acht Spieler) und mJD-2 (vier Spieler) in der Klasse U11 an den drei Wettkampftagen gemeinsam auf die Platte zauberten, begeisterte Coaches und Familien-Anhänge gleichermaßen. Das abgewandelte Regelwerk – die Dänen decken anders – wurde vorab im Training eingeübt.
Erster Spieltag, Freitag, 11. April
Das Finale war noch weit. Zunächst stand die Vorrunde in Skørping auf dem Programm. In Gruppe 2 bekam es das HTN mit Gegnern unterschiedlicher Stärke und Nationalität zu tun. Die SG Oeversee-Jarplund-Weding war kein echter Prüfstein (42:5). Körperlicher wurde es im Duell mit IF Midtdjurs (16:5). Eine harte Nuss galt es am Ende des Tages zu knacken: Im finalen Match ging es um den Gruppensieg. Kontrahent Støvring Håndbold 2 kam spielfreudig, gut organisiert und selbstbewusst daher. Doch das HTN erwies sich als effektiver Nussknacker.
Emotionaler Peak der hitzigen Partie war die doppelte Unterzahl für Norderstedt wenige Minuten vor Schluss. Das Trio Valentin Rohr, Luke Brunsch und Jonas Köster spielte die Uhr clever runter und schloss den ausgedehnten Ballbesitz mit einem fulminanten Rückraum-Treffer ab. In einfacher Unterzahl gelang ein weiteres Tor. 24:17 – Gruppen-Primus. Für Støvring zu viel des Guten. Beim Shakehands wurde gerempelt statt abgeklatscht. Schade, aber manchmal sieht der Turnier-Baum ein Wiedersehen vor.
Zweiter Spieltag, Samstag, 12. April
Die HTN-Jungs ruhten sich des Nachts auf ihren Lorbeeren und Luftmatratzen aus, um frisch gestärkt die Zwischenrunde mit drei Partien in Nibe zu bestreiten. Das Niveau im A-Pokal zog an. Die HSG Eider Harde, alles andere als Fallobst, stemmte sich lange gegen die Niederlage und machte sogar einen Fünf-Tore-Rückstand wett. Es wurde nochmal kribbelig, aber die qualitativ breit aufgestellte HTN-Bank zahlte sich nun aus. In der Crunch Time gelangen entscheidende Wirkungstreffer, die zum Eider-Harde-Knockout führten – 26:24. Ein wichtiger, richtungsweisender Sieg am Samstagmorgen.
Die zweite Hürde wurde souveräner und ohne Kribbeln gemeistert. Gegen TRIF Rønde stand es am Ende 19:12, was auf der defekten Anzeigetafel leider nicht sichtbar war. Mit viel Rückenwind ging es ins letzte Zwischenrunden-Match, wo auch Vrå/Børglum IF nicht zum Stolperstein wurde (16:11).
Drei Siege am Stück im A-Pokal des Puma Cups 2025: Verdienter kann eine Mannschaft kaum den Final-Einzug eintüten. „Wir stehen im Endspiel, nun wollen wir auch gewinnen“, gab Janina Brunsch die Marschroute vor. Während das Trainer-Duo an der passenden Strategie tüftelte, chillten die Jungs mit Faxe Kondi zu Musik aus der Boom Box und träumten vom Treppchen.
Dritter Spieltag, Sonntag, 13. April
Im Big Final wartete kein geringerer als Gastgeber Støvring Håndbold 2 auf das HT Norderstedt, bestens bekannt aus der Vorrunden-Partie vom Freitag. Die steile Tribüne in der Arena Himmerland Hal 1 war bis auf den letzten Platz gefüllt. Dazu tummelten sich rund um die Platte Anhänger beider Lager, wobei das HTN personell und akustisch die Mehrheit stellte.
Angeheizt vom C-, B- und A-Jugend-Trupp, brannten die Norderstedter Fans mit Megafon, Musik-Box und Trommeln ein krachendes Feuerwerk ab. Die nach jedem geglückten Wurf durchs Rund dröhnende HSV-Tor-Hymne »Auf geht’s, Hamburg« klingelt den Støvring-Spielern sicher noch länger in den Ohren.
Der Match-Plan ging auf: Die HTN-Defensive stellte die Laufwege der stämmigen Nr. 7 und der tänzelnden Nr. 16 konsequent zu. Alle packten am Kreis mit an. Støvring kam selten zu Abschlüssen und schob schon früh Frust. Offensiv gelangen Norderstedt umjubelte Sprung- und Unterhand-Würfe. Der unbändige Wille war spürbar, den Puma-Pott gewinnen zu wollen. So zeigte das Scoreboard zur Halbzeit eine Fünf-Tore-Führung an (11:6).
Im zweiten Durchgang baute das HTN den Vorsprung weiter aus. Der gesamte Kader bekam Einsatzzeit, jeder erhielt seinen Moment auf der großen Showbühne. Das Spiel endete mit zehn Toren plus (25:15). Die letzten Sekunden wurden lauthals heruntergezählt, dann folgten pure Emotionen. Der obligatorische Siegertanz zu »Freed from desire« von GALA durfte nicht fehlen.
Wie schon in der Vor- und Zwischenrunde, funktionierte die Rotation der Torhüter auch im Finale problemlos. Stand Oskar Tischler zwischen den Pfosten, steuerte Kollege Lasse Bott maximalen Support in Form von Tipps und Anfeuerung bei. Ein Spirit, der das Team während des gesamten Wettbewerbs an den drei Spielorten Skørping, Nibe und Støvring auszeichnete.
Sieben Siege in sieben Spielen sprechen eindrucksvoll für sich. Als Prämie gab es den Vinder-Pokal, passgenaue Puma-Jacken, Bälle und viel Lob von allen Seiten. Jeder Norderstedter Nachwuchs-Handballer wird lange an dieses Turnier-Erlebnis zurückdenken.
Der Stimmung im HTN-Tross tat es definitiv keinen Abbruch, dass kurz darauf auch die mJB-1 ihr Finale in der Kategorie U15 erfolgreich gestalten konnte (16:13) – erneut hieß das Duell Norderstedt versus Støvring Håndbold.
Für das HTN liefen beim Puma Cup 2025 auf (mJE-1/mJD-2): Lasse Bott, Oskar Tischler, Luke Brunsch, Jonas Emil Köster, Valentin Rohr, Ben Frederik Baller, Pepe Fraatz, Samuel Krysler, Liam Brunsch, Anton Conring, Henning Luther, Bjarne Bauer.
Trainer: Janina Brunsch, Henning Baller, Luis Küster
Text: Timo Reinke
Fotos: Timo Reinke & Jan-Philipp Rohr, Veranstalter